Meine Behinderung nennt sich partielles Fetales Alkoholsyndrom. Außerdem begleiten mich dadurch mehrere Krankheiten. Dazu gehört folgendes:
– Posttraumatischer Belastungsstörung – Herzprobleme (operierter Septumdefekt) – einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung – Kombinierte Störungen schulischer Fertigkeiten – Akzentuierung der Persönlichkeit (ICD:10 Z73) worunter eine passiv-aggressive Persönlichkeitsstörung, Dependente Persönlichkeit und anforderungsängstlich fallen.
Zudem hat sich von den jahrelangen unbebehandelten Depressionen eine sogenannte Pseudodemenz entwickelt.
Ich besitze mittlerweile einen Schwerbehindertenausweis und nehme auch Medikamente ein. Ebenso habe ich eine Betreuung welche mir durch den Alltag im Leben hilft. Im Spoiler könnt ihr die Bedeutungen der verschiedenen Krankheiten nachlesen.
Außerdem könnt ihr euch auch auf meinem Vlog Kanal informieren. Dort sind ein paar Videos darüber gelistet.
Was genau ist das alles?
Die Fetale Alkoholspektrum-Störung (FASD) wird als Oberbegriff für die Schädigungen eines Menschen verwendet, die pränatal durch Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft entstehen. Alkohol während der Schwangerschaft kann die Entwicklung des Ungeborenen beeinflussen und zu erheblichen körperlichen und geistigen Schädigungen sowie zu Verhaltensauffälligkeiten führen. Da die Auswirkungen der pränatalen Schädigungen durch Alkohol unterschiedlich sein können, wird in der Diagnostik differenziert. So wird mit dem Begriff des Fetalen Alkoholsyndroms (FAS) das Vollbild der Störung beschrieben. Kann dieses nicht im ganzen Ausmaß festgestellt werden, so liegt ein partielles Fetales Alkoholsyndrom (pFAS) vor. Daneben sind manchmal auch die Bezeichnungen Alkoholbedingte Geburtsschäden (ARBD) oder Alkoholbedingte neurologische Entwicklungsstörungen (ARND) noch gebräuchlich.
Die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) tritt als eine verzögerte psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis, eine Situation außergewöhnlicher Bedrohung oder katastrophenartigen Ausmaßes auf. Die Erlebnisse (Traumata) können von längerer oder kürzerer Dauer sein, wie z.B. schwere Unfälle, Gewaltverbrechen, Naturkatastrophen oder Kriegshandlungen, wobei die Betroffenen dabei Gefühle wie Angst und Schutzlosigkeit erleben und in Ermangelung ihrer subjektiven Bewältigungsmöglichkeiten Hilflosigkeit und Kontrollverlust empfinden
Menschen mit einer passiv-aggressiven Persönlichkeitsstörung zeigen einen passiven Widerstand gegen soziale und berufliche Anregungen und Leistungsanforderungen und ein umfassendes Muster negativer Einstellungen. Die Betroffenen nehmen häufig an, ungerecht behandelt, missverstanden und übermäßig stark in die Pflicht genommen zu werden. Sie verhalten sich oft widersprüchlich, indem sie den Anforderungen nach außen hin zunächst zustimmen, dann aber durch eine passive Verweigerungshaltung verhindern, dass die Aufgabe erfüllt wird. Oft klagen sie auch anhaltend über ihr eigenes Unglück und sind teilweise mürrisch und streitsüchtig
Septumdefekt: Ein Loch in der Herzscheidewand Ventrikelseptumdefekte befinden sich zwischen den unteren Hohlräumen des Herzens, den Herzkammern. Bei beiden Defekten wird ein Teil des mit Sauerstoff angereicherten Blutes, das für den Körper gedacht ist, nicht richtig durch die Gefäße geleitet.
Eine der bekanntesten Störungen im Kindes- und Jugendalter ist die einfache Aktivitäts- und Aufmerksamkeitsstörung, sie gehört zu den hyperkinetischen Störungen. Im Volksmund ist die Störung besser bekannt als Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS)
Eine kombinierte Störung schulischer Fertigkeiten liegt vor, wenn sowohl Lese- und Rechtschreibfähigkeiten als auch Rechenfertigkeiten beeinträchtigt sind, ohne dass die Entwicklungsstörungen durch eine allgemeine Intelligenzminderung oder unangemessene Beschulung erklärbar sind.
Als Pseudodemenz bezeichnen Mediziner Hirnleistungsstörungen, die vorübergehend auftreten und durch eine Denk- und Antriebshemmung vorgetäuscht werden. Die depressive Pseudodemenz ist die häufigste Form von Pseudodemenz. Sie kann bei schwerer Depression auftreten. Die depressive Pseudodemenz ist oft nicht leicht zu unterscheiden von einer beginnenden Demenzerkrankung (wie Alzheimer) oder dem gemeinsamen Auftreten einer Demenzerkrankung und einer Depression. Oft können Ärzte erst nach langer und sorgfältiger Beobachtung des Patienten die richtige Diagnose stellen. In der Regel verschwindet die depressive Pseudodemenz, wenn die Depression fachgerecht behandelt wird (mit Medikamenten und nicht-medikamentösen Maßnahmen).
Es ist definitiv nicht einfach mit alldem zu Leben und oft bin ich ziemlich am Ende. Dennoch funktioniert es irgendwie und ich versuche das beste daraus zu machen. Tatsächlich belastet mich nicht mal am meisten das ich dieses lange Register an Krankheiten habe, sondern eher wie man von der Welt gesehen und behandelt wird. Leider hat man im Arbeitsmarkt kaum Chancen und auch Behörden schubsen einen desöfteren gerne rum.
Ich habe für mich mit dem Streamen und aufnehmen von Spielen angefangen, für mich ist das eine Aufgabe im Leben der ich nachgehen kann. Es gibt mir einen Sinn und das Gefühl einen Grund zu haben jeden Tag für ein einigermaßen normales Leben zu kämpfen. Eines Tages möchte ich zu den größeren Content Creatoren gehören um anderen Menschen mit Einschränkungen zu zeigen, das aufgeben keine Option ist. Denn auch wenn man extrem eingeschränkt ist, sollte man dennoch für seine Ziele kämpfen und die Träume verwirklichen.
Mein Lieblingszitat ist deshalb: Either you keep going and you prove to yourself that you can do this or regret it for the rest of your life! (auf Deutsch: Entweder du machst weiter und beweist dir selbst, dass du es schaffst, oder du bereust es für den Rest deines Lebens! )